Algorithmengestützte KI

Doktor KI

Von Katharina Lehmann · 2024

Künstliche Intelligenz hat längst Einzug in den medizinischen Alltag gehalten. In Zukunft könnte die Technologie Ärztinnen und Ärzte noch besser unterstützen und Pflegende weiter entlasten. Überflüssig wird menschliches Fachpersonal aber nicht.

Arzt diagnostiziert und überprüft Gehirntestergebnisse mit Computer und KI
iStock / ipopba
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In knapp zehn Prozent der deutschen Krankenhäuser unterstützt KI schon heute bei der Auswertung von Röntgen- oder MRT-Bildern. In acht Prozent komme Virtual Reality für Trainingszwecke oder im OP-Bereich zum Einsatz, haben der Digitalverband Bitkom und der Ärzteverband Hartmannbund in einer Umfrage ermittelt. Überhaupt hilft algorithmengestützte KI Ärzten bei der Früherkennung verschiedener Krebsarten oder assistiert in Form von Robotik bei Operationen. Für die Diagnostik wird KI unter anderem in der Augenheilkunde, der Dermatologie, der Krebsmedizin, der Pathologie und in der Radiologie eingesetzt. Künftig könnte sie auch Biopsien, zum Beispiel von Hirntumoren, ersetzen, indem sie durch Abgleichen von Bilddaten nach genetischen Charakteristika des Tumors sucht. Auf Intensivstationen verbessert KI die Überwachung, indem sie rund um die Uhr Daten erhebt und auswertet. Und in der Pflege übernimmt KI automatisierte Prozesse und Routinearbeiten, vereinfacht so zeitaufwendige Abläufe und optimiert Therapien.

Mehr Zeit für das Wesentliche mit Algorithmengestützter KI

Grundsätzlich handelt es sich bei KI um Computerprogramme, die aus riesigen Datenmengen Informationen filtern und zu bestimmten Zwecken nutzen können – etwa um krankhaftes von gesundem Gewebe zu unterscheiden. Das erleichtert Ärzten und Pflegenden Diagnostik, Behandlung und Verwaltung und entlastet. So bleibt Zeit für die wirklich wichtige Arbeit am kranken Menschen. „Die Ärzte und Ärztinnen der Zukunft werden Hand in Hand mit KI arbeiten“, glaubt Julia Schnabel, die als Professorin für Computational Imaging and AI in Medicine der TU München und am Helmholtz Zentrum forscht. „Ärzte werden viel mehr mit KI lernen, bereits im Studium. Und sie werden lernen, damit zu arbeiten.“

Dass die KI aber wirklich eigenständig Diagnosen erstellt, davon sind wir noch weit entfernt, weiß dagegen Sarah Teichmann, Mitbegründerin und Co-Leiterin des internationalen Forschungsprojekts Human Cell Atlas und Leiterin der Abteilung Zellgenetik am Wellcome Sanger Institute in Cambridge, Großbritannien. „Ich denke, dass genetische Diagnosen in den nächsten fünf Jahren höchstens als unterstützendes Instrument dienen werden. Was danach passieren wird, ist unklar.“ Zwar gebe es im Bereich der Krebs-Genomik immer mehr Modelle, die bereits zur Vorhersage von Risiken eingesetzt werden. „Trotzdem kann KI den Arztberuf nicht ersetzen.“

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