KI in der Telemedizin

Gute Versorgung und schnellere Diagnostik

Von Andrea von Gersdorff · 2021

Die Corona-Pandemie hat die ärztliche Versorgung von Patienten durch Videosprechstunden ergänzt. Doch noch mehr digitale Unterstützung der medizinischen Arbeit ist möglich: Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) kann helfen, Diagnosen präziser und schneller zu stellen.

Darstellung von einem Smartphone mit Hologrammen.
Das Smartphone wird im Gesundheitswesen künftig eine immer bedeutendere Rolle einnehmen. Foto: iStock / ipopba

Durch die Corona-Pandemie sind digitale Treffen zur Normalität geworden: Auch Videosprechstunden werden von Ärzten vermehrt angeboten, um weiter mit Patienten sprechen zu können und sie gleichzeitig vor einer Corona-Ansteckung zu schützen. Bislang hatte die sogenannte Telemedizin eher ein Schattendasein geführt. Eine deutschlandweite Befragung von 2.200 ambulant tätigen Ärzten durch die Stiftung Gesundheit aus dem Jahr 2020 verdeutlicht jedoch nun deren veränderte Haltung zur Telemedizin: Boten 2017 gerade einmal 1,8 Prozent eine Videosprechstunde an, so waren es 2020 über 60 Prozent, die diesen Service bereits nutzten oder kurz vor der Umsetzung standen. 

Die Telemedizin umfasst Versorgungskonzepte, bei denen medizinische Leistungen für Patienten in den Bereichen Diagnostik, Therapie und Rehabilitation sowie bei der ärztlichen Entscheidungsberatung erbracht werden. Sie ist ein Wachstumsmarkt. Im Bereich der Videosprechstunde sind mehr als 40 zertifizierte Anbieter in Deutschland aktiv, wobei auch der Anschluss an die Praxissoftware erfolgen kann und Röntgenaufnahmen oder Laborbefunde geteilt werden können. Auch gemeinsame telekonsiliarische Befundbeurteilungen sind dadurch möglich. Eine weitere Einsatzmöglichkeit für Telemedizin ist die Notfallmedizin. Stationäre Tele-Notärzte können sich online mit Einsatzkräften am Unfallort austauschen, wobei die Unterstützung unter anderem aus Telekommunikation, Echtzeit-Vitaldaten-Übertragung und sogar Live-Videoübertragung aus dem Rettungswagen besteht. 

KI in der Telemedizin 

Quelle: Deloitte, 2020

Weitere Entwicklungen in der Telemedizin gehen in Richtung künstliche Intelligenz. Schon heute sind bei Krankenversicherungen KI-basierte Gesundheits-Apps im Einsatz, in die Patienten von einem Dialogsystem geführt Symptome eingeben können und unterschiedliche Diagnosen mit errechneten Wahrscheinlichkeiten erhalten. Für Ärzte wiederum könnten KI-Anwendungen in der Diagnostik bei bildgebenden Verfahren oder Symptom-Checks bedeuten, dass Diagnosen schneller und präziser gestellt und Patienten individueller behandelt werden können. Erfolgreich erprobte Anwendungen sind beispielsweise die Erkennung von Lungenkrebs oder Schlaganfällen auf der Basis von CT-Scans oder die Beurteilung des Risikos eines plötzlichen Herztods oder anderer Herzerkrankungen anhand von Elektrokardiogrammen und Herz-MRT-Aufnahmen. Angesichts der Alterung der Menschen in Deutschland bliebe dann nicht nur mehr Zeit, die Entscheidung über die Therapie zu treffen, sondern auch für die Behandlung von mehr Patienten insgesamt.

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Bmbf

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