Stagnation in der Telemedizin

Gute Vorbereitung schafft Akzeptanz

Von Andrea von Gersdorff · 2023

In der Pandemie hat sich gezeigt, dass die medizinische Versorgung auch mittels Telefon oder Videosprechstunde sichergestellt werden kann. Dennoch tritt die Telemedizin auf der Stelle. Das liegt nicht allein an Patienten und Ärzten, auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen.

Eine Frau hat eine Videosprechstunde auf ihrem Laptop mit einem Arzt.
Telemedizin bietet Patienten wie Ärzten viele Vorteile. Foto: iStock / gorodenkoff

Telemedizin hat ihre Vorteile: Patienten mit chronischen Krankheiten beispielsweise müssen keine langen Wege und Wartezeiten in vollen Wartezimmern mehr auf sich nehmen, denn der regelmäßige Kontakt zum behandelnden Arzt kann per Videosprechstunde stattfinden. Auch die Überwachung von Werten wie Blutzucker oder Blutdruck mittels Telemonitoring ist für den Arzt möglich.

Stagnation in der Telemedizin: Der Schwung ist raus

Gerade auf dem Land, wo die Arztdichte abnimmt, lässt sich die Versorgung der Patienten mittels Telemedizin flexibler und kostengünstiger aufrechterhalten, aber auch  Telekonsile mit anderen Ärzten sind schnell und einfach zu bewerkstelligen. Für Patienten bieten sie ferner die Möglichkeit, sich Zweitmeinungen einzuholen, Spezialisten zu sprechen oder Ansteckungsgefahren im Wartezimmer zu vermeiden. Insgesamt entlastet Telemedizin Ärzte, Patienten und das Gesundheitssystem. Seit 2018 dürfen Ärzte wie auch Psychotherapeuten Patienten per Videochat behandeln, statt per Chipkarte erfolgt die Authentifizierung durch den Arzt oder Therapeuten. Doch obwohl diese Form der Sprechstunde in der Covid-19-Pandemie zugenommen hat, kommt sie nicht richtig in Schwung. Sei es, dass eine schlechte Internetverbindung die Beratung erschwert oder dass Sorgen um die Sicherheit der Daten bestehen. Auch die Bedenken, dass Ärzte einem Patienten ohne persönlichen Kontakt neue Medikamente verschreiben oder telemedizinische Portale falsche Diagnosen erstellen, sind nicht unbegründet. Auf der anderen Seite fehlt älteren Menschen häufig der notwendige Zugang zu digitalen Medien. Nicht zuletzt wird der persönliche Kontakt zum Arzt einfach vorgezogen, zumal wenn alte Menschen einsam sind. 

Von Technik bis Kommunikation 

Dennoch erwägen Ärzte zunehmend, Videosprechstunden anzubieten. Dafür gilt es, einiges zu beachten. So muss ein zertifizierter Videodienstanbieter ausgewählt werden, der für einen reibungslosen und sicheren Ablauf der Sprechstunde sorgt. Ganz wichtig: Der Name des Patienten muss deutlich erkennbar sein, um Verwechslungen zu vermeiden. Für ein angenehmes Gespräch sorgen hochwertige Kameras und Mikrofone. Natürlich muss die Videosprechstunde genauso vertraulich und störungsfrei verlaufen wie eine normale Sprechstunde, wobei ein neutraler Hintergrund weniger ablenkt. Werbung ist nicht erlaubt, vielmehr müssen haftungs- und datenschutzrechtliche Punkte telemedizinischer Verfahren geklärt und transparent sein. Nicht schaden kann eine Fortbildung, die diese und weitere Aspekte wie die richtige Kommunikation mit dem Patienten zum Thema hat: Denn nur ein gelungener Videochat erhöht die Akzeptanz.

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