Digitalisierte Geschäftsprozesse im Gesundheitswesen

Effizienz-Spritze für mehr Qualität

Von Jens Bartels · 2023

Die Digitalisierung im Gesundheitssektor bleibt herausfordernd. Auf der einen Seite bringt sie viele Erleichterungen sowohl für Krankenhäuser und niedergelassene Ärztinnen und Ärzten als auch für Krankenkassen und Patientinnen und Patienten. Auf der anderen Seite steigen gleichzeitig die Risiken für den wachsenden Digitalisierungsgrad.

Eine Wolkenförmige Schublade, die eine iCloud darstellen soll, mit Patientenakten.
Patientendaten sollen vermehrt in der Cloud verfügbar sein. Foto: iStock / PhonlamaiPhoto

Mit steigendem Tempo verändert sich das digitale Gesicht des Gesundheitswesens in Deutschland. So waren laut den Ergebnissen des „E-Health Monitor 2022“ von McKinsey im zweiten Quartal 2022 schon 96 Prozent der Hausarztpraxen und sogar 99 Prozent der Apotheken (Stand: Ende Juni 2022) an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen. Die TI bildet die technologische Basis der Digitalisierung im Gesundheitswesen und soll das Zusammenwirken von Patienten, Arztpraxen, Krankenhäusern, Apotheken und Krankenkassen vereinfachen und verbessern. Begünstigt wurde diese positive Entwicklung durch neue Gesetze und Verordnungen, die seit 2021 in Kraft getreten sind. Sie schaffen günstigere Rahmenbedingungen für die Entwicklung der digitalen Versorgung und Pflege sowie für die IT-Interoperabilität. Zudem ebnen die Gesetzesinitiativen den Weg für die Skalierung zentraler E-Health-Anwendungen.

Mehrwerte generieren über Digitalisierte Geschäftsprozesse im Gesundheitswesen

Dazu zählt die elektronische Patientenakte (ePA). Durch die Nutzung der ePA versprechen sich Befürwortende einen verbesserten Austausch von Informationen, effizientere Behandlungen und damit eine bessere Gesundheitsversorgung. So erhalten Ärzte unter anderem einen Überblick über den Impf- und Vorsorgestatus ihrer Patienten oder über vorliegende medizinische Berichte. Aber auch die Versicherten selbst bekommen mehr Transparenz über ihre Gesundheitsdaten und können zum Beispiel genau nachvollziehen, welche Diagnosen gestellt oder welche Leistungen für sie abgerechnet wurden. Insgesamt ist dadurch eine fall- und einrichtungsübergreifende Dokumentation möglich. 

Verfahren beschleunigen

Bereits seit über zwei Jahren können gesetzlich Versicherte die ePa auf freiwilliger Basis nutzen. Allerdings tut das momentan kaum jemand, Grund dafür ist unter anderem das aktuelle Verfahren. Dies will Gesundheitsminister Karl Lauterbach nun ändern: Für die Zukunft plant er ein Opt-out-Verfahren. Das heißt, dass in Deutschland jede gesetzlich versicherte Person bis Ende 2024 automatisch eine ePA und damit eine lebenslange Informationsquelle erhält. Möchten Versicherte diese nicht haben, müssen sie aktiv widersprechen. Neben den vielen Vorteilen gibt es wie so oft bei digitalen Anwendungen aber auch Nachteile. Die zentrale Frage lautet, wie sensible Daten so gesichert werden können, dass niemand unerlaubten Zugriff auf diese Daten bekommt und die Sicherheit der Informationen garantiert wird.

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