DiGAs

Digitale Gesundheitslösungen auf dem Vormarsch

Von Jens Bartels · 2023

Ob gegen Rückenschmerzen, zur Behandlung von Tinnitus oder zur Unterstützung bei Adipositas: Digitale Gesundheitsanwendungen – kurz DiGAs – werden immer häufiger zur Therapie von Erkrankungen oder zum Ausgleich von Beeinträchtigungen verschrieben. Das Potenzial einer niederschwelligen, am Patientenwohl orientierten Versorgung ist groß.

Eine Person bedient an ihrer Smartwatch eine Gesundheitsapp.
Smartwatch mit Gesundheits-App: Daten werden Bestandteil der Therapie. Foto: iStock / Sitthiphong

Sie sind gekommen, um zu bleiben. Mehr als zwei Jahre nach der Einführung haben sich DiGAs in der Patientenversorgung vielerorts etabliert. Mehr als ein Drittel der ambulant tätigen Ärzte hat bereits digitale Therapiehelfer verschrieben, weitere 13,9 Prozent wollen dies in nächster Zeit tun. Gleichzeitig ist der Anteil derjenigen die DiGAs ausdrücklich nicht einsetzen wollen, von rund 55 Prozent in den Vorjahren auf 34,7 Prozent gesunken. Das zeigen die Ergebnisse der Studie „Ärztinnen und Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2022“. „Nach der anfänglich großen Skepsis ist die Akzeptanz in der Ärzteschaft mittlerweile deutlich gestiegen“, konstatiert Professor Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. Die Studie identifiziert auch die entscheidenden Faktoren hierfür. So lassen sich rund zwei Drittel der Ärzte von der klinischen Evidenz überzeugen. Allerdings sehen 77,8 Prozent auch immer noch Hürden, die den Einsatz der Apps auf Rezept erschweren. Im Vordergrund stehen hier vor allem datenschutzrechtliche Bedenken, gefolgt von Zweifeln an der Wirksamkeit, zu hohen Kosten und auch Zweifeln an der Motivation der Patientinnen und Patienten.

Verschiedene Anwendungsfelder der DiGAs

Grundsätzlich sind unter dem Kürzel DiGA digitale Medizinprodukte niedriger Risikoklassen zusammengefasst, die die Versicherten etwa bei der Behandlung von Erkrankungen oder dem Ausgleich von Beeinträchtigungen unterstützen können. Zu den Anwendungsfeldern zählen Einsatzgebiete wie Diabetologie und Kardiologie oder auch Psychotherapie und Physiotherapie. Die Anwendungen können mit dem Smartphone oder Tablet genutzt werden. Es gibt aber auch browserbasierte Web-Anwendungen oder Software zur Verwendung auf klassischen Desktop-Rechnern. Derzeit sind 45 digitale Gesundheitsanwendungen im DiGA-Verzeichnis gelistet, 13 eingereichte Anträge auf Zulassung sind aktuell beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bearbeitung.

Zahl der Angebote wächst

Mit Blick auf eine niedrigschwellige, am Patientenwohl orientierte Versorgung bescheinigen Expertinnen und Experten digitalen Gesundheitsanwendungen als Technologie auch in Zukunft ein großes Potenzial. So gehen etwa die Marktbeobachter von EY davon aus, dass DiGAs sich hinsichtlich der Anwendungsfälle verbreitern und sich als Teil der Gesundheitsversorgung etablieren werden. Entsprechend deutlich könnte das Marktvolumen in den kommenden Jahren zunehmen.

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